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25. Juni 1954 - 28. November 2007

Symbolträchtige Glasfront in der Passwangkapelle. 


In  Erinnerung  an  meinen  geliebten  Bruder  Remo

Foto by A.Pietro - Remo Oswaldo LatschaAuch wenn einmal die Sonne                       untergeht                                                                       und eisig kalter Wind das Licht                            verweht,                                                                      muss nicht für immer nur jene                                  Dunkelheit sein,                                                             die das Licht nicht versteht.                                Dein Bruder Alfredo Pietro


Lebenslauf  Remo Oswaldo Latscha                                 

 

Remo Oswaldo Latscha erblickte am 25. Juni 1954 in Basel zum ersten mal das Licht der Welt. Er war nicht nur für seinen Bruder Alfredo ein Geschenk und Sonnenschein. Remo steckte in seinen ersten Lebensjahren mit Alfredo wie unter einer Decke. Stets unternahmen sie alles zusammen und heckten manche Streiche aus die jedoch am Ende fast nie Remo ausbaden musste, war er doch durch seine schon damals einnehmende herzliche Art der Liebling aller Erwachsenen.
 

Mit seinem Bruder Alfredo, später kam noch Daniel dazu, erlebte Remo eine recht unbeschwerliche und dennoch strenge Kinderzeit. Er erlebte die Freiheit in der Natur, die Liebe und Zuwendung der Familie wie auch Zucht und Ordnung im Familienleben.
Sein Vater Albert nahm sich für damalige Verhältnisse ausserordentlich viel Zeit um mit seinen Söhnen zusammen zu sein, alles gute Voraussetzung für eine spätere gesunde Entwicklung um aufrecht und stark im Leben bestehen zu können.  

Doch wie es im Leben eigentlich jedem Menschen so ergeht, keine Zeit besteht nur aus idealen Verhältnissen und ewigen Höhepunkten. So musste Remo und seine Brüder leider erleben wie ihr Vater ab seinem dreissigsten Lebensjahr zunehmend gesundheitliche Probleme erleiden musste. Mutter war immer öfters unterwegs in den Spitälern und die drei Knaben immer mehr bei Grossvater, Onkels, im Tessin bei Verwandten mütterlicherseits oder bei Kinder liebenden Nachbarn wie zum Beispiel die Familie des damaligen kantonalen Kreisgeometers Otto Hartmann. Remo war von der Zeit bei dieser freundlichen, intelligenten und niveauvollen Familie sehr beeindruckt und wurde sicherlich auch davon geprägt , redete er doch mit seinen Brüdern bis in die heutige Zeit von den Hartmanns.
 

Als Vater seinen Kampf gegen die lange Krankheit verlor, war Remo neun Jahre alt.  Es hat sicherlich viel zu seiner Lebensprägung beigetragen, plötzlich ohne die schützende aber auch strenge Hand des Vaters da zu stehen, aber es war für alle nicht leicht und die drei Musketiere haben noch mehr gelernt zu kämpfen. Schliesslich galt seit jeher die Devise, ein Latscha lässt sich nicht unterkriegen.

Remo hat bis heute seiner Mutter viel Achtung entgegengebracht und sich stets gefreut, wenn sie ihn in Nunningen besuchte. Hatte sie doch damals wie ein Löwe gekämpft, als einfache Frau das Haus zu halten um ihren Buben eine echte kleine Heimat zu bieten und ihnen eine adäquate Ausbildung zu ermöglichen. 

Nun schien also der Ernst des Leben die drei Brüder völlig eingeholt zu haben und auch Remo stellte sich klar und aufrecht den Herausforderungen des Lebens. Und wie es bei allen Menschen so ist, manches Vorhaben gelingt und manche Bemühung geht trotzdem schief. Remo schien vordergründig mehr zu gelingen als schief zu gehen. Noch immer schien er das Glückskind zu sein. Stets hatte es den Anschein, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Und seine einnehmende und freundliche Art machte ihn bei allen zum Liebling. Irgendwie scheint es klar zu sein, dass sein Hobby zeitweilig sehr intensiv mit Musik zu tun hatte, war Musik doch auch ein wichtiger Bestandteil seines Vaters. Dieser war Mitglied im Musikverein in Dornach und beeindruckte Remo durch die virtuose Beherrschung mehrerer Instrumente. Dies mag mitgeholfen haben, dass Remo sich mehr als seine Brüder sehr aktiv zur  Musik verhielt.
Zur Hauptsache spielte Remo in einer Musikgruppe bezeichnender Weise den Schlagzeuger. Der Schlagzeugklang ist für den Instrumentalisten wie der rote Faden für Rhythmus und Geschwindigkeit, woran man sich halten und orientieren kann.
 

Remo erarbeitete sich eine solide Schulbildung in den höheren Klassen von Dornach. Seine Lehre als Maschinenzeichner bei der Firma Stöcklin in Dornach absolvierte er mit Bravour. Ein kleiner Kreis schien sich zu schliessen, denn auch sein Vater hatte dort im Betrieb mit gearbeitet. Zusätzliche Ausbildungen und Kurse hoben Remo bald über den gelernten Beruf hinaus und seine Kompetenz wuchs so rasch wie sein Fachwissen. Unter anderen kleineren Intermezzos in weiteren Betrieben, wo er eigentlich so was wie die Gesellenjahre absolvierte, mauserte er sich zum Konstruktionschef bei Köhler und Bosshard in Reinach. Seine Zeit als Prokurist bei Toni Güller, zuständig für Industrieöfen barg in sich den Entscheid für Remo, vom rein technischen, in die Welt der Keramikverarbeitung umzusteigen. Bei Naber-Therm verdiente er sich die Sporen im Aussendienstbereich und der Verkaufsstrategie. All dies erarbeitete Wissen schien vor noch gar nicht so langer Zeit  die richtige Voraussetzung um sich für die Selbstständigkeit zu Entscheiden. So gründete er in Nunningen die Firma Therm-tec mit viel Kompetenz und Know-how.
Mit Remo geht ein grosses Potenzial an Wissen unwiederbringlich verloren. 

Wie beim Schlagzeuger schien er bei seinen Mitmenschen im Beruf ein wenig den Rhythmus, Richtung und Geschwindigkeit anzugeben. So betrachtet ist es eine logische Entwicklung, dass er am Ende seine eigene Firma kreiert hat, in der seine Kunden echt freundlich und ehrlich mit einbezogen waren. Das können seine Brüder durch die persönlichen Gespräche nur bestätigen. Es war Remo Latscha stets ausserordentlich wichtig, dass der Kunde seine Abmachungen erfüllt bekam.
Niemals war es ihm gleichgültig, wenn ein Lieferant seine Versprechen nicht einhielt und dadurch dem  Kunde ein Nachteil zu erwachsen drohte. Es war ihm ein Grauen, etwas versprochen zu haben und gegenteilig handeln zu müssen. In solchen Situationen riss er sich ganz besonders am Riemen und er arbeitete oft bis tief in die Nacht hinein bis er auf der Kautsch wieder aufwachte. Erinnern Sie sich an seine einnehmende Art Gespräche zu führen?. Besonders wenn ihm etwas wichtig schien, kam er ganz nahe heran, blickte seinem Gegenüber direkt in die Augen und stellte beim Sprechen seinen Kopf leicht schräg, wie auf dem Bild. 

Remo war sehr traditionell gläubig im Schosse der katholischen Kirche obwohl er das nicht so richtig zeigen konnte. Der Gedanke an eine Kremation war ihm ein Gräuel. Die Ehe-Scheidung von seiner ersten Frau hat ihn in diesem Sinne zum Beispiel enorm belastet. In den wenigen Gesprächen darüber, in denen er sich diesbezüglich speziell seinem Bruder Alfredo etwas anvertraute, registrierte dieser deutlich, den  für Remo furchtbaren Zwiespalt, seinem Gott etwas versprochen zu haben und etwas anderes tun zu müssen. Remo schien dieser Zwiespalt bis heute begleitet zu haben. Zum einen bewegte er sich geschäftlich in einer Welt des Geldes, Stresses, Reaktion, Vorteilsbemühung, der noblen Präsentation und der weltlichen Geschwindigkeit, um nur einige Eigenschaften zu nennen, - einer Welt in der Gott eigentlich gar keinen Platz oder nur zweitrangigen Stellenwert hat. Zum andern ist es schon etwas Remos typische Zwiespaltigkeit, dass er im Türfach seines Autos stets sein Firmenkreuz mit sich führte, wo es andere in den vielen Jahren schon lange verloren haben.
Remo bewegte virtuos in einer Welt die oft rücksichtslos über Menschen hinwegzugehen droht und schien sich gleichzeitig nach der Nähe seines Gottglaubens zu sehnen.

Diese starke innerliche Überzeugung in einer Art  Konversation mit Gott zu stehen, wurde durch den Todesfall seines drei jährigen Sohnes Samuel einer argen Prüfung ausgesetzt. In der Predigt des damaligen Geistlichen wurde dies ausdrücklich erwähnt: Wenn die Familie nun allein gelassen wird, werden sie daran zerbrechen.
Diese Aussage schien sich jedoch zum Glück nicht zu bewahrheiten, Remo und seine Frau Eleonore erfreuten sich an einem schönen Familienleben und an ihren Söhnen.   Besonders an seinen eigenen Kindern Benjamin und Emanuel hat sich Remo buchstäblich einen Narren gefressen, wie der Volksmund so sagt. Oft konnte er seinen Stolz für sie nicht verbergen und betonte was für Prachtjungen sie doch seien. In solchen Momenten bestand er auch auf eine bestätigende Antwort.
Es machte ihm sichtbar zu schaffen, dass er später nicht täglich mit seinen beiden geliebten Söhnen zusammen sein konnte und trotzdem hat er das Ende eines typischen Familienlebens hingenommen oder geschehen lassen.

Remo hat seinen Verlust von Samuel jedoch nie verwunden was sich in den  Gesprächen bei seinem Bruder in Büsserach oder mit dem Kirchen-Sakristan,
der geduldige Zuhörer, Sigrist Toni Hänggi dieser Kirche, heraus kristallisierte.   

An diesem Meilenstein des Lebens ist schlussendlich auch seine zweite Ehe gescheitert. Er fühlte sich nicht mehr so stark in einen Gehorsam an seinen Gott gebunden. Seine Bemühungen diesbezüglich waren minimal, schliesslich hatte ihm dieser Gott ja auch seinen Sohn weggenommen. Insgesamt ist er an diesem Scheitern und am nie verwundenen Verlust seines Samuels zerbrochen. Eigentlich wollte er alles richtig machen und hat es doch nicht vermocht. Wie eine offene, nicht versorgte, grosse  Wunde, einen Verletzten zum Tode führt, hat Remo dieses Leben beschlossen und nun zu seinem Samuel gefunden.

                                                                                                          Alfredo Pietro Latscha                                                                     HOME

Fotos von Remo finden Sie mit Klick auf:   REMO - LIVE


Kurz vor Ostern 2008 fand ein Familienmitglied auf dem Grab von Remo ein kleines, gefaltetes Papier. Es war vom Wetter schon arg zersaust aber immer noch zu entziffern. Die Herkunft ist noch nicht geklärt. Vielleicht ist es von seiner geschiedenen Frau. Vielleicht von einer letzten, nicht bekannten Liaison. Vielleicht hat der Wind dieses geheimnisvolle Schreiben auch einfach von sehr weit hergeweht?

Jemand                                                                                                                         hat mir zugelächelt, mir Mut gemacht, mir zugehört.                                         Hat mich um Rat gefragt, Zeit für mich gehabt,                                                   mir liebevoll auf die Schulter geklopft.                                                                   Sich von mir führen lassen, mir Vertrauen geschenkt,                                        mir die Hand gereicht, mir die Sterne gezeigt.                                                     Mich ernst genommen, und dieser Jemand bist Du.                                            Danke lieber Remo, ich werde Dich nie vergessen!