Die ursprüngliche Heimat der echten Zypresse war in der östlichen Mittelmeerregion bis in den Irak. Inzwischen ist sie durch resistentere Züchtungen bis nach Mitteleleuropa vorgedrungen. Ausserdem existieren in ihrem Namen viele Scheinarten die zahlreich in den Gärten und Parks herangezogen werden. Grundsätzlich haben alle eine typische Gemeinsamkeit. Es ist die Liebe zu Sonne und Licht.
Sie erreicht ein hohes Alter das die meisten Bäume massiv überragt. Im Mittelmeerraum sind nachweislich Zypressen von 2000 Jahren bekannt. Nur die Olive kann diesem hohen Alter “das Wasser reichen“. Die Zeder, der Sadelbaum und der Wacholder sind übrigens mit der Zypresse verwandt und gehören zur Familie der Zypressengewächse. Die Zypresse gehört zu den ältesten Arten existierender Bäume. In Bulgarien und Polen haben Archäologen Beweise gefunden die der Zypresse Zeiten aus dem Pliozän zuweisen.
Die echte Zypresse erreicht eine Wuchshöhe von etwa 25 und bleibt ihr Leben lang schlank und anmutig, auch wenn sie durch ihr Alter einen doch veritablen Stammdurchmesser erreicht. Die anderen Zypressen-Arten und Scheinzypressen unterscheiden sich in Wuchs und Höhe deutlich von der echten Zypresse. So wird die Lawsons Scheinzypresse bis zu 55 m hoch und findet sich in der Gebirgswelt bis auf 1700 m ü.M. Die Monterey-Zypresse wiederum wird selten höher als 40 m. Dafür ist ihre Krone für Zypressen atypisch ausladend und flach, beinahe schirmartig. Oder die Erbsenfrucht-Zypresse, die auf den japanischen Inseln Hoshu und Kyushu beheimateten ist. Sie wird nur 15 m hoch und hat trotzdem einen Durchmesser von ca. 7 m. Ihre langen, hängenden Aeste vermitteln ihr eine anmutige Schönheit. Doch keine von all den verschiedenen Arten ist schon so lange auf dieser Erde wie die echte Zypresse und das macht diese zu etwas besonderem.
Mythologie
Es ist bedenkenswert, festzustellen, dass an ausgeprägten Stand-orten fast aller früheren Kulturen auch uralte Zypressen zu finden sind. Nicht grundlos symbolisiert die Zypresse die Ewigkeit und findet sich oft bei Friedhöfen oder alten kultischen Orten.
Die Zypresse galt als Baum der Trauer. Die griechische Sage berichtet gemäss Ovid folgendes über Kyparissos von Keo: Kyparissos war ein von Apollo besonders geliebter Knabe. Leider hatte der Jüngling in seinem jugentlichen Ueberschwang auf der Jagd einen heiligen Hirsch getötet. Er fiel ob seiner unwillentlich verübten Tat derart in Trauer, dass er sich in eine Zypresse verwandelte.
Andererseits symbolisiert die Zypresse durch ihre stete Frische und der immergrünen Belaubung auch das Leben und das Licht der Sonne. Die Kelten sahen in der Zypresse einen ausserordentlich mystischen Baum. Vielleicht lag es daran, dass er ein solch überaus hohes Alter erreichte und Alter wurde von den Kelten mit Weisheit gleichgesetzt. Die Druiden legten bei bestimmten Rhyten Zypressenzweige in das Feuer, der hohe Anteil an ätherischen Oelen erzeugte einen dichten aber auch intensiv duftenden Rauch, der die Sinne zu den Ahnen, zu der Vergangenheit weckte. Es war der Baum der Erkenntnis, die Tür zur Seelenwanderung.
Baumspiegel
Die echte Zypresse bevorzugt unbestritten Sonne und Licht, je mehr um so besser. Frost und tiefe Bodenkälte kann sich sogar tödlich auswirken. Andererseits steht ihr dichtes, immergrünes Kleid für Beständigkeit. Sie erträgt ohne Probleme karge Bodenbeschaffenheit und grosse Hitze mit der entsprechenden Trockenheit und produziert trotzdem hartes und dauerhaftes Holz. Die Zypresse lässt sich auch von heftigen Stürmen nicht brechen da sie sehr biegsam bleibt. Ihr Wachstum ist langsam und bedächtig und ihre Grösse verharrt im mittleren Bereich. So gesehen verhält sie sich in allen wichtigen Dingen eher bescheiden und zurückhaltend. Und sie riecht gut. Die Zypresse ist also stark, solide und flexibel, alles Qualitäten die ihr ein langes Leben versprechen kann.
Zypresse-Geborene
Zypresse-Menschen erwecken oft den Eindruck, als würden sie alle Geheimnisse um die Abgründe der Seele kennen. Die Zypresse liebt Licht und Sonne über alles, Zypresse-Geborene im übertragenen Sinne Erkenntnis und positive Energie. Es ist für sie beinahe eine Sucht im Durchschnitt der Menschheit die befreiende Ausnahme zu sein. Zypressen-Menschen vermögen sich schlecht mit einer “normalen“ Gegebenheit abzufinden. Stets versuchen sie der Lebens-situation ein Flair für das Anderssein oder gar mystische Ahnungen abzugewinnen. Sie lieben ihnen niveaugerechte Unterhaltung oder anspruchsvolle Spiele. Wie kein ein anderes Baumzeichen nutzen sie Kunst und Kultur wie ein Elexier für ihre geheimnisvolle Persönlichkeit.
Obwohl die Zypresse als Symbol für die Vergänglichkeit gilt, fürchten sich Zypresse-Menschen selten vor dem Sterben denn der Tod ist für sie in vollem Einverständnis das natürliche Ende irdischen Daseins.
Sie gestehen sie sich aber auch zu, das Leben ohne falsche Kompro-misse voll zu leben. Allerdings meinen sie damit nicht ein Leben mit Pomp und Glitzer. Selten streben Zipresse-Menschen nach Erfolg und Anerkennung in der Geselschaft, sie ist ihnen zu lärmig und kurzlebig. Es genügt ihnen, wenn sie mit sich selbst zufrieden sind. Darin liegt aber auch das Risiko sich zu sehr gehen zu lassen weil sie den gesellschaftlichen “Aeusserlichkeiten“ keinen Wert beimessen. In ihrem Wesen sind Zypresse-Geborene eher konservativ eingestellt und stehen daher allen Neuerungen reserviert gegenüber. Einerseits ist darin ihre sprichwörtliche Zuverlässigkeit und Treue begründet, andererseits leiden sie mehr als andere Baumzeichen unter dem Zwiespalt zwischen äusserer Unruhe und dem innerlichen festhalten von gewohnten Zuständen. Diese Gegensätzlichkeit kann ihnen das Leben oft recht schwer machen.
Bei jugentlichen Zypresse-Menschen sollte darauf geachtet werden, dass deren Vorliebe für das Mystische nicht übergewichtig wird. Der Drang nach Erkenntnis darf jedoch in jedem Bereich kräftig unterstützt werden. Wie der Baum bei Eiseskälte meist Schaden nimmt, so ist ein länger andauerndes Klima von Gefühlskälte besonders für junge Zypresse-Geborene eine sehr Ernst zu nehmende Bedrohung. Es zerstört ernsthaft und mit Langzeitfolgen ihre Lebenslust, sie sollten da schnellstens “herausgeholt“ werden.
Stärken
Zypresse-Menschen vermögen im Leben nicht nur die Höhen auszu-kosten, sogar den Tiefen können sie oft noch positives abgewinnen. Sie streben stets nach Unabhängigkeit, Freiheit, Eigenständigkeit und optimale Entfaltung ihrer Fähigkeiten. Das sind für sie Grundvoraus-setztungen zur Selbstverwirklichung. Da sie es verstehen, eine positive und gleichzeitig mystische Aura zu erzeugen, ziehen sie Mitmenschen rasch in ihren Bann. Dabei erfahren sie Akzeptanz, emotionale Wärme und eine positive Grundstimmung ohne diese Situation jemals für sich selbst auszunutzen.
Ihr gesunder Menschenverstand geht mutige Wege, verharrt nicht in eingefahrenen Bahnen, lässt sich aber auch nicht von riskanten Experimenten einnehmen. Vermutlich ist es das, was sie meist so überdurchschnittlich erfolgreich werden lässt. Stets scheinen sie eine Lösung parat zu haben, sind intuitiv und erfrischend. Sie fürchten sich nicht vor den dunklen Seiten des Lebens. Dies und ihre geheimnisvolle Lebensklugheit wie ihre freundliche Geselligkeit, wirkt ansteckend.
Schwächen
Zypresse-Geborene fürchten oft die eigene Individualität zu verlieren. Der ausgeprägte Freiheitsdrang kann sogar zur Bindungsunfähigkeit führen. Die Vorliebe nach Abwechslung, für Ungewohntes und der Hang zum mystischen lässt Zypresse-Menschen mitunter zu lauten Egozentrikern werden.
Feinfühlige Menschen in ihrem Umfeld reagieren in der Folge gelegentlich mit Aengstlichkeit, was jedoch in ihrer egozentrischen Lage nicht einmal bemerkt wird. So vermitteln diese Zypresen-Menschen oft den Eindruck von groben Holzhammermethoden. Forderungen, Ultimate, Druck, Erpressung oder Zwänge beschwören eine massive Opposition herauf bis hin zu bitterbösem Sarkasmus. In Auseinandersetzungen oder Konfliktsituationen können sie sehr rücksichtslos reagieren, obwohl sie in der Regel gerechtigkeitsliebende, grosszügige und sozial aufgeschlossene Menschen sind.
Gesundheit
Schon in der Antike war das Oel der Zypresse sehr geschätzt. Es hat einen intensiven, angenehmen Duft. Der Duft soll sogar für einen klaren Kopf sorgen und die Sinne anregen. Schon die Griechen und die Römer nutzten Zypressen-Oel als sehr wirksames Massageoel. Spiritusessenz von der Zypresse ist ein altes, wenn auch etwas aufwendiges, Mittel gegen Hühneraugen und Warzen. Zerkleinerte, frisches Laub der Zypresse wird in ein verschliessbares Glas gelegt und mit reinem Sprit übergossen bis es bedeckt ist. 14 Tage das Glas verschlossen in die Wärme stellen. Vorsicht bei direkter Sonnen-bestrahlung, Entzündungsgefahr! Nach 14 Tagen eine mit dieser Essenz vollgesogene Watte auf die betroffene Stelle legen und möglichst luftdicht mit einem wasserdichten Wundpflaster zukleben.