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01.03. - 10.03.           Fische / Jungfrau             03.09. - 12.09.

Salix daphnoides         Reif-Weide
Salix caprea               Sal-Weide  auch Palmweide
Salix fragilis                Bruch-Weide  auch Knackweide
Salix tristis                 Trauer-Weide
Salix babylonica          Cinesische Trauerweide
Salix pentandra           Lorbeer-Weide
Salix viminalis              Korb-Weide  auch Kopfweide
Salix alba vittelina        Dotter-Weide
Salix erytroflexuosa      Korkenzieherweide

Silberweide / Foto by petiteplante 07Biologie 

Die Weide ist ein Wasserbaum, sie steht nie an ausgesprochen trockenen Standorten. Deshalb findet man sie stets an feuchten Orten wie periodisch überschwemmten Auenböden, feuchte Bergeinschnitte und in Stromtälern. Lieblingsstandort sind die Ufer von Bächen, Seen und Flüssen. Stehen sie in freier Landschaft, so kann der Grundwasserspiegel wohl nicht allzu tief liegen. Weltweit sind bis zu 400 Arten bekannt und allein schon in Mitteleuropa sind 30 Arten vertreten. Die uns bekannteste ist wohl die Silber-Weide. Sie war zu älteren Zeiten der Rohstofflieferant für die feinen Ruten aus denen gerne Körbe und allerlei andere Gegenstände geflochten wurden. Die Silber-Weide wird etwa 200 Jahre alt, 15 m hoch und kann einen Stammdurchmesser von über einen Meter aufweisen. Alledings ist der Stamm meistens hohl durch Kernfäulnis, das scheint wohl die “Rechnung“ dafür zu sein für ihre nasse oder feuchte Standortwahl. Das Sterben dieses Baumes ist leider fast immer ein ratenweises Auseinanderbrechen.

Es ist die Weide, welche als erster Baum den Frühling ankündigt und ihre spriessenden Kätzchen sind nicht nur für die Menschen schön anzuschauen, sondern den Bienen eine ausgiebige Nektarweide. Die Weide gilt als Pionierpflanze. Wie die Birke oder die Kiefer bereitet sie eine Landschaft für den Baumwuchs vor.

Trauerweide / Foto by petiteplante 07Mythologie

 

Die Weide ist ein Baum der Mondgottheiten, die über die irdischen Stationen wie Geburt und Tod wachte. Im Mittelalter wurde sie zum Baum der Hexen stilisiert. Auf ihren Weidenrutenbesen sollen die Hexen lautlos durch die Lüfte geflogen sein. In diesen Zeiten wurden die Weiden gemieden und es rankten sich so manche Schauer-geschichten um die Weiden. Hatte man ihnen vor diesen Zeiten der Hexenverfolgungen grosse Ehre erwiesen, so wurden sie dann zu den  Bäumen der bösen Geister und unerlösten Seelen. Im den morschen Weidenstrünken sollten Teufel hausen und das Zepter der Teufelsbraut soll aus einem Weidenstock gefertigt sein.

In den noch älteren Zeiten alledings symbolisierte die Weide eher den Lebensbaum dessen Wesensausdruck für alle Gültigkeit hatte, - Bettler wie Könige, Bürger wie Priester, Männer und Frauen, Engel und Teufel. Allen war im Angesicht der Weide das gleiche Recht zuteil, das Leben selbst.

In der germanischen Mythologie wiederum wehte ein Todeshauch
um die Weide. Viddhar, der Todesgott, wohnte gar in einer Weide.

Bei den alten Griechen vereinigt die Weide prägnanter Weise gleich beide Aussagen, Todesbote und Lebensbaum. Zum einen hatte die Zauberin Medea in Kolchis, ihrem Zuhause, dunkle Weiden gepflanzt, in deren Aeste sassen die Verstorbenen. Zum anderen wachte die Weide als Symbol des Lebensstroms über die Geburt von Zeus und Hera. Die Weiden standen auf dem schmalen Grat zwischen Helios und Hades, also als Vermittler zwischen dem Reich der Sonne und der Unterwelt des Todes. Ein Weidenzweig soll Orpheus uaf seiner Reise in die Unterwelt den Weg gewiesen haben.
Auch für Demeter, die Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, war die Weide die Wächterin der ungezügelten Lebenskraft.

Diese überbordende Energie des Frühlings in der Weide war jedoch schon lange vor den Griechen, den Chinesen der Shang-Dynastie, als Symbol für den Lebensatem von grosser Aussagekraft. Archäologen fanden Aus diesen Zeiten Orakelknochen, in denen die Schriftzeichen für die Weide eingekerbt waren. Noch heute bedeutet das chinesische Wort “Qi“ Lebensatem wie auch Weide.

Silberweide / Foto by petiteplante 07Baumspiegel 

Die Weide offenbart zwei Gesichter, das helle, kraftvolle Gesicht der Erneuerung im Frühling und das schwermütige der herbstlichen Trauerweide. Ihr Verbreitungsgebiet ist beinahe weltweit und beweist ihre unbändige Lebenskraft.

Betreffend der Bodenbeschaffenheit stellen sie keine besonderen Ansprüche, sind jedoch schon sehr von Wasser oder Grundwasser abhängig.

Das Holz der Weide ist weich, ausserordentlich biegsam, leicht spaltbar aber nur wenig dauerhaft. Zwar ist sie als Pionierpflanze für die Baumbesiedlung vorerst dominant, lässt sich aber von anderen Baumarten relativ leicht verdrängen.

Die Weide ist nicht besonders widerstandsfähig, dafür zäh und in ihrer drängenden Energie überwindungsfähiger als manch andere Baumarten. Sie kann zum Beispiel von einem heftigen Sturm zerrissen werden und doch vermag sie aus den Trümmern wieder Auferstehen.

Weiden-Geborene 

Die beiden bereits besprochenen Aspekte der Weide sind bei Weiden-Menschen unverkennbarer Wesensausdruck. Ihre Liebenswürdigkeit ist bestechend. Sie sind begeisterungsfähig und vereinnahmend freundlich im Umgang mit ihren Mitmenschen . Ausserdem sind sie Aestetiker mit einem unübersehbaren Hang zur schönen Kunst.

Allzu oft gehen sie bis an die eigenen Grenzen, als suchten sie darin eine Standortbestimmung für sich selbst. Neugier und Offenheit sind typische Charaktereigenschaften da sie sich nie für das Unbekannte und Ungewohnte verschliessen mögen. Weiden-Geborene unterliegen aber auch gerne ihrer jeweiligen Stimmungslage und sind deshalb von der Meinung anderer sehr beeinflussbar. Sie vermögen sich oft so gut in andere Menschen hineindenken, dass dies an hellseherischen Fähigkeiten grenzt und sie scheinen immer genau zu wissen, wieviel sie anderen gerade noch zumuten können um keine Grenzen zu über-schreiten.

Goldene Trauerweide / Foto by Gill TomblinVom Glück scheinen sie immer nur zu träumen, denn sie scheinen sich auf dem Weg dorthin oft selber im Weg zu stehen. Vielleich liegt es ein wenig daran, dass sie sich einbilden, gering eingeschätzt oder unver-standen zu werden. Wer das Glück packen will, darf nämlich nicht daran zweifeln, und das tun Weiden-Menschen allzu oft. Als Folge empfinden sie häufig eine innere Einsamkeit und wenn sie auch darunter leiden, scheinen sie dieser Rolle trotzdem nicht abgeneigt zu sein. Das sind wohl die typischen zwei Gesichter der Weide.

Für Weiden-Geborene ist körperliche Fitness eine Pflicht und sie bemühen sich stets um die Erhaltung ihrer Flexibilität. Uebrigens sind sie ausgesprochene Naturmenschen und das Leben in einer Gross-stadt tut ihnen selten gut. Die Weide setzt viel Wasser um, der Weide-Mensch braucht viel Bewegung, Bewegung ist sein/ ihr Wasser.

 

Das Leben von Weiden-Geborenen muss stets “im Fluss“ bleiben, sonst sind seelische und körperliche Schäden nicht auszuschliessen und die psychische Angreifbarkeit steht im Gegensatz zu ihrer, nach Aussen hin ersichtlichen, Robustheit. Das sind Gründe für Weiden-Geborene, darauf zu achten, bei trüben Stimmungen recht bald etwas dagegenzu Tun, anstatt diesen Stimmungen noch nachzuhängen.

Auch die Agressivität kann für sie zum Problem werden: Erreicht ein Weiden-Mensch trotz grossem Engagement, Flexibilität, intelligenter Argumentation und gewandtem Umgang nicht sein selbst gestecktes Ziel, ergreift er/ sie plötzlich massive Mittel, um die dann überraschten Mitmenschen in die Enge zu treiben. Mit ihren Handlungen und ihrem scharfen Vokabular schaffen sie sich in solchen Situationen eine fast unumkehrbare Distanz oder gar arge Feinde.

Salweide blühend / Foto by petiteplante 08Stärken
 

Das Lebensprinzip der Weiden-Geborenen ist die Toleranz. Sie haben nicht nur einen sensiblen und intuitive Charaktereigenschaft, sondern eine grosse Ausdauer, was ihnen hilft Lebensträume zu verwirklichen.  Weide-Menschen sind offen für Signale aus dem Unterbewusstsein. Für die “Hinweise“, die hinter dem alltäglichen Rollenspiel als reale Wahrheit verborgen sind und eigentlich täglich zu jedem Menschen “sprechen“. Weide-Geborene sind in der Lage, diese Sprache zu verstehen. Die Weide ist jenes Baumzeichen, dem ein ausserordentlich grosser Zugang zur Welt der Mystik und des Unterbewusstseins zugeschrieben wird.

 

Für Vernunftsmenschen erscheinen die Handlungen von Weiden-Menschen meist unerklärlich oder gar chaotisch. Trotzdem haben Weide-Geborene am Ende die Nase vorn. Wenn es darauf ankommt verblüffen sie mit einer präzisen Denkweise und beeindruckender Zähigkeit sogar die sogenannten Vernunftsmenschen.

Schwächen
 

Weide-Geborene sind im Grunde ihres Wesens sehr verletzlich und psychisch gar nicht so stabil wie sie sich nach Aussen geben, also versuchen sie sich abzuhärten. Oft gehen sie bei solchen Bemühungen sehr satt an ihre eigenen Grenzen.

Leid und Elend auf dieser Welt berührt sie direkt, wird beinahe zu einer persönlichen Angelegenheit und es ist ihnen beinahe unmöglich, einen gesunden Abstand zu halten. Stets sind sie auf der Suche nach einer naturnahen, friedvolleren Welt. Konfrontiert mit der Aussicht, dass die Realität diesen Wunsch als naiv zu entlarven droht, flüchten manchmal Weiden-Geborene in eine eigene Welt, in welcher Form auch immer. Oder sie laufen Gefahr, pessimistisch, zynisch, gar selbstzerstörerisch zu werden.

Bei Meinungsverschiedenheiten und in Konfliktsituationen besitzen Weide-Menschen einen unglaublichen Dickkopf und Handeln dann oft auch entsprechend, selbst wenn es sich als kontraproduktiv erweist. Und sie haben grosse Probleme damit, wenn Menschen die Freiheit anderer nicht respektieren, was jedoch nicht unbedingt als Schwäche eingestuft werden kann.

Lorbeerweide / Foto by Gill TomblinGesundheit 

Als es noch kein Aspirin gab, machten es die Heilkundigen selbst. Die Weidenrinde enthält das Glykosid Salicin welches nach der Einnahme zu Salizilsäure oxidiert. Es war für die damaligen Menschen als ein rasches, echt wirksames Mittel bekannt. Seit Hippokrates, Plinius, Dioscurides, bis hin zu Hildegard von Bingen, Matthiole und Paracelsus ist die vielseitige Heilwirkung der Weide durch alle Jahr-hunderte präsent geblieben und selbst die unrühmliche Zeit als Hexenbaum hat diesem Wissen keinen Abbruch getan. Um nur die wichtigsten Anwendungen zu nennen: antirheumatisch, fiebersenkend, zusammenziehend (bei Wundheilung), entzündungswidrig, schmerz-stillend, wassertreibend, gegen Zahnfleischblutung, Mandelentzündung und gegen neuralgische Schmerzen.  

Tee aus trockener, fein zerriebener Weidenrinde gilt noch heute als wirkungsvolles Stärkungsmittel gegen geistige oder psychische Erschöpfung. Allerdings wird vor hohen Dosen gewarnt. Rindentee von der Weide sollte stets nur als Beimischung zu anderen Teesorten verwendet werden. Das ideale Verhältnis ist 1:10.

 

 Alfredo di Pietro 08